Moni Zografou
bulgarisch-orthodox; Feiertag: 23. April
Einer Überlieferung zufolge soll das Kloster eine Gemeinschaftsgründung gewesen sein. Und zwar durch den byzantinischen Kaiser Leon VI. (†912), den bulgarischen Zaren Ivan Asen II. (†1241), den serbischen Zaren Stefan Dusan (†1355) und den serbischen Despoten Jovan Ugljesa (†1371).
Ähnlich sieht es mit einer weiteren Legende um den Klosterbau aus. Derzufolge soll es im 10. Jahrhundert von den Brüdern Aaron, Johannes und Moses aus Ochrid gegründet worden sein. Weil diese sich nicht einigen konnten, wem es geweiht werden sollte, stellten sie eine Holztafel auf und baten um ein göttliches Zeichen.
Tags darauf befand sich auf der Tafel das nicht von Menschenhand erschaffene Antlitz des Heiligen Georg, dem sie es also weihten. Und ihr Kloster benannten sie nach dem unbekannten Künstler: "Zografou" (des Malers). Urkunden kann hingegen entnommen werden, daß 972 ein Mönch namens Georgios das erste Typikon des Athos unterschrieb.
Im Gegensatz zu vielen anderen Unterschriften fügte jener aber nicht "Abt" hinzu. Daher ist davon auszugehen, daß Georgios, der Maler war, zu diesem Zeitpunkt noch nicht Abt eines Klosters war, sondern daß sich erst eine Mönchsgemeinschaft um ihn zusammenfand. Dies bezeugt auch eine weitere Urkunde, die für das Jahr 980 eine solche Gemeinschaft erwähnt.
Somit kann darauf geschlossen werden, daß das Kloster nach dem Beruf des Gründers benannt und gemäß seinem Namen dem Heiligen Georg geweiht wurde. Zunächst nur von griechischen Mönchen bewohnt, erlangten bulgarische Mönche wohl erst im 13. und 14. Jahrhundert die Mehrheit im Kloster.
Es liegt im nördlichen Binnenland der Halbinsel und wird heute fast nur noch von älteren Mönchen bewohnt. Das Kloster wurde in den Jahrhunderten seiner Existenz leider mehrfach Opfer von Bränden, so daß keine der ursprünglichen Bauten mehr erhalten sind. Die heutige Anlage stammt aus dem kompletten Wiederaufbau im 19. Jahrhundert.