Moni Osiou Grigoriou
griechisch-orthodox; Feiertag: 6. Dezember
Das dem Heiligen Nikolaos geweihte Kloster stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist damit relativ jung. Es liegt an der Westküste unmittelbar am Wasser und zählt zu den kleineren der Athosklöster.
Das als eines der farbenprächtigsten Bauwerke des Athos geltende Kloster wurde entweder vom Heiligen Gregorios den Jüngeren oder von dessen Lehrer, Gregorios dem Sinaiten, gegründet. In einer Urkunde aus dem Jahr 1347 wird es erstmalig erwähnt. Im Typikon aus dem Jahr 1394 wird es an 22. Stelle von den seinerzeit 25 Klöstern geführt.
Erst 1483 taucht das Kloster erneut in alten Unterlagen auf, als der Abt Aberkios ein Dokument in slawischer Sprache unterschrieben hat. Zu dieser Zeit soll es angeblich mehr als 270 Mönche beherbergt haben. Danach muß es irgendwann verkommen sein, bis es der rumänische Fürst Stefan der Große wieder aufbauen ließ.
Ein Großbrand im Jahr 1761 wurde dem Kloster beinahe zum Verhängnis, da die Anzahl der Mönche dadurch rapide abnahm. Dennoch konnte es bis ins 19. Jahrhundert durch rumänische Gönner sein Dasein behaupten. Es konnte 1776 der Nordflügel der Anlage neu eingeweiht werden. Es folgten 1779 das neu erbaute Katholikon und 1783 der Südflügel des Klosters.
Zwischen 1892 und 1900 wurde die Klosteranlage mehr als verdoppelt, denn ab dem Ende des 19. Jahrhunderts erlebte es einen wahren Aufschwung durch den Zuzug von Mönchen.
Die Klosterkirche ist mit Wandmalereien aus dem 18. und 19. Jahrhundert versehen. Zudem befindet sich dort eine für den Athos absolut ungewöhnliche Ikone, nämlich eine etwa 500 Jahre alte Darstellung der stillenden Gottesmutter (Panagia Galaktotrophoussa). Die Bibliothek des Klosters beherbergt etwa 300 alte Handschriften und rund 400 wertvolle Bücher.